Facebook gilt bekanntlich nicht gerade als Vorzeigebeispiel in puncto Datenschutz. Zu viele Datenschutzeskapaden aus der Vergangenheit zeugen von einer bedenklich laxen Handhabung des Schutzes personenbezogener Daten beim Social Network Nr. 1 – erinnert sei nur beispielhaft an das Sammeln von E-Mail-Adressen nicht registrierter Personen mittels des so genannten „Freundefinders“. Auch die mangelnde Transparenz steht in der Kritik: Die Datenschutzhinweise seien nur schwer verständlich und die Privatsphäre-Einstellungen zu weit verstreut, so die Argumente der Datenschützer, die bereits seit einiger Zeit besser verständliche Datenschutzrichtlinien einfordern.

Diese Kritik greift Facebook nun auf, indem es an einer vereinfachten Datenschutzerklärung arbeitet. Ein erster Entwurf ist bereits online. Sämtliche datenschutzrelevanten Informationen werden fortan auf einer einzigen Seite gebündelt. Die neuen Richtlinien sollen einfach verständlich sowie „optisch ansprechend und interaktiv“ sein, so Facebook. Der User kann sich auf der neuen Seite durch einzelne Kategorien hindurchklicken, in denen Facebook im Einzelnen über die Art und Weise der Datengewinnung und -nutzung informiert. Bei der Erarbeitung der neuen Datenschutzrichtlinien greift Facebook auf die Crowdsourcing-Methode zurück, indem es die Nutzer auffordert, ihr Feedback sowie weitere Vorschläge einzureichen.

Trotz des zweifellos begrüßenswerten Ansatzes, den Datenschutz der Nutzer endlich ernst zu nehmen, bleibt festzuhalten, dass sich am Inhalt der Richtlinien mit der neuen Gestaltung nichts geändert hat. Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass Facebook seine User nicht von sich aus über die Einführung neuer Datenschutzrichtlinien informiert. Wer auf dem neuesten Stand sein möchte, muss auf der „Facebook Site Governance“-Seite auf „Gefällt mir“ bzw. „Like“ klicken.