Mal wieder ein ausgezeichneter Artikel bei SPON: Medienkrise – Spinger-Chef schimpft auf „Web-Kommunisten„.

Christian Stöcker von SPON kommentiert ein Interview mit Matthias Döpfner und dem stellvertretenden Chefredaktuer des Hamburger Abendblatts Matthias Iken. Dabei lassen sich die beiden in ausgesprochen blumigen Umschreibungen über die bösen Internetleser aus, die nicht bereit sind, für den Konsum von hochqualitativem Printjournalismus zu bezahlen:

Der Geiz des Lesers bedrohe den Journalismus.

und

Dass journalistische Angebote online fast ausschließlich kostenlos verbreitet werden, sei ein „Unsinn,

so Döpfner.

Der Redakteur Christian Stöcker setzt die Kommentare der beiden Springer-Generäle ins richtige Licht und bringt es auf den Punkt. Nicht der Leser ist schuld an der Medienkrise, die Medien selbst sind es:

An den finanziellen Sorgen der Verlagshäuser sind nicht geizige Leser schuld – im Gegenteil, die bezahlen ja immer noch bereitwillig für teilweise werbefinanzierte Printmedien. Schuld an der Misere ist die Tatsache, dass das Internet gewaltige neue Werbeflächen geschaffen hat, die sich effektiver vermarkten lassen als viele redaktionelle Angebote. Dass Anzeigen im Netz zu billig sind, um den Anzeigenschwund auf Papier auszugleichen. Und das, obwohl Journalismus im Netz tatsächlich billiger ist als auf Papier – was den Vertrieb angeht.

Fazit: Absolut lesenswert.